Herta L., Jahrgang 1942 (Schröpfen)

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Anfang September 2001 war es so weit, mein ältester Baum, ein Zwetschkenbaum, sollte wegen Gefährdung gefällt werden. Vorerst versuchte ich den Baum zu retten und beschloß den stärksten Ast zu entfernen. Ein Gartennachbar half, mit einer Kettensäge den etwa 30 cm dicken Ast abzusägen.

Der Ast hatte an der Oberseite keine Rinde mehr, dafür hielt die Rinde an der Unterseite um so besser. Bevor der Ast zu Boden fiel, hörte der Nachbar zu sägen auf. Ich drehte mich zur Seite um die Leiter zu entfernen. In diesem Augenblick wollte der Ast fallen. Er blieb an der Rinde hängen, pendelte mit der Kante genau auf meine rechte Hüfte. Der Schlag war dumpf und hart. Ein wenig ging ich in die Knie, ich nahm mich zusammen um den in der Nähe stehenden Sessel zu erreichen. Ich ließ mich in den Sessel sinken, alles drehte sich um mich . Mir wurde kalt und ich bekam das Gefühl nur niederlegen. Es dauerte einige Minuten, bis ich soweit war, um mich auf eine Bank zu legen. Erst jetzt spürte ich die Hitze an der verletzten Stelle. Bald hielt ich es liegend nicht mehr aus, ich wollte wissen, wie die Verletzung aussah. Vor dem Spiegel stehend, sah ich schon nach kurzer Zeit einen roten Strich und darunter wurde es blau. Gott sei Dank haben die Haut und der Knochen gehalten, fuhr es mir durch den Kopf. Ich hatte Arnikatinktur zu Hause, machte mir ständig neue Umschläge. Ich ließ nicht locker, da gab es auch noch ein Arnika – Schmerzgel, daß ich verwendete. Nach ein paar ruhigen Tagen hatte ich das Gefühl zu einem Arzt gehen zu müssen. Ein Arzt in meiner Nähe wurde konsultiert. Er betrachtete die Verletzung und verschrieb eine Blutegelsalbe. In der Zwischenzeit hatte sich der Bluterguß bis in die Kniekehle ausgebreitet, mein Gesäß war dunkelblau und lila. Nach etwa 12 Tagen bekam ich Angst, es dauerte mir schon zu lange. Der Bluterguß wurde dunkler statt heller. Ich erinnerte mich an eine interessante Frau, eine alternative Ganzheitsmedizinerin. Ich ging zu ihr und zeigte ihr die Bescherung. Frau Dr. Zizenbacher ließ durch ihre Assistentin einige Apotheken anrufen um Blutegel zu bekommen. Zur Zeit war kein Egel zu bekommen. Sie schröpfte mich an der wunden Stelle und gab mir einen Magnetboy, mit dem ich dann öfter am Tag die schmerzende Stelle abrollte. Drei Tage später war die Schwellung schon etwas zurückgegangen. Frau Dr. Zizenbacher schröpfte mich nun blutig, was nun wirklich keine angenehme Sache war. Aber in einigen Tagen trat ich schon meinen Urlaub in Ischia an. Da badete ich nun jeden Tag in einem anderen Becken, rollte zwischendurch mit meinem Magboy und massierte immer wieder die Blutegelsalbe ein. Am Ende meines Urlaubs, also nach 14 Tagen war der Bluterguß weg. Danach war noch einige Zeit die Haut empfindlich. Ich benutzte den Magboy noch weiter und jetzt nach ca. 4 Monaten ist nur noch eine kleine Beule zu spüren.


Ich bin Frau Dr. Zizenbacher sehr dankbar, weil sie mir erstens so gut geholfen hat und zweitens weil sie mir danach noch sagte „das wäre ein Fall für den Chirurgen gewesen“.

Wien, Jänner 2002